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Psychologische Beratung

Wenn uns die Berührung fehlt

Wenn uns die Berührung fehlt – die unterschätzte Kraft einer Berührung.

Für uns als soziale Lebewesen spielt die Berührung eine Hauptrolle in unserem Leben. Wir sind geprägt vom hohen Bedürfnis Nähe zu verspüren. Ob Mensch oder Tier, bekommen wir als Baby oder auch später zu wenig physischen Kontakt, können Krankheiten auftreten, physische wie auch psychische.

Unser Drang danach ist tief in uns verwurzelt. Der Mangel an Berührung kann bis zu einem gewissen Maß durch andere Sinne kompensiert werden, das Gehör, den Geschmacksinn, den Geruch – „Du brauchst keine Hände, um zu berühren!“ – und trotzdem können sie alle nicht die streichenden Hände ersetzen. Die ungarische Kinderärztin Emmi Pikler schrieb: „Die Berührung ist das Fundament jeder Beziehung, der Beziehung zu anderen und zu sich selbst.“

Es gibt aber auch kulturelle und regionale Unterschiede. So ist in Italien und Frankreich der körperliche Kontakt im Alltag sicherlich höher als in Österreich, Deutschland oder Finnland. Doch überall gilt: wenn Menschen sich allein, traurig oder enttäuscht fühlen, haben sie oft das einfache Bedürfnis nach einer Umarmung – einer menschlichen Geste – symbolisch, das Gefühl gehalten zu werden.

Viele alternativmedizinische Therapien arbeiten mit dem Handauflegen. Ob Energien fließen oder es die Berührung selbst ist: die Ergebnisse sind für viele Klienten psychisch und physisch heilsam. Heutzutage leiden viele unter einem Mangel an Zuwendung. Geprägt von dem, was uns manche Medien vorsetzen, versiegen die kleinen Gesten in vielen Bereichen. So wird auch manche Partnerschaft fälschlicherweise an der Akrobatik im Bett und nicht an den liebevollen Aufmerksamkeiten gemessen. Defizite, Depressionen, vermindertes Selbstwertgefühl, Versagen und Leere können die Folge sein.

Nehmen wir uns wieder mehr Zeit für Berührungen: ob Schulterklopfen, Umarmen, Kuscheln, Massagen – alles ist Wellness, Balsam für die Seele – denn Leben ist Berührung!

Pflegefall – ich bin für dich da!

Pflegefall – ich bin für dich da!

Als Kinder unterstützen uns unsere Eltern. Vom Füttern, Windelwechseln, zu den ersten Schritten bis hin zu den Chauffeur-Diensten. Irgendwann stehen wir dann auf unseren eigenen Beinen.

Wir machen unsere eigenen Erfahrungen und gehen nach einem meist turbulenten Abkoppelungs-Prozess namens Pubertät ins Abenteuer Leben. Unsere Eltern lassen uns los, sind aber im Hintergrund meist immer für uns da. Doch dann kommen Schicksalsschläge. Plötzlich sind es unsere Eltern, die uns brauchen. Was passiert, wenn sie Pflegefälle werden?

Die meisten Betroffenen, ob Kinder oder Eltern, werden von einem Tag auf den anderen aus dem Alltag gerissen. Die Älteren kämpfen mit einer Krankheit und der ungewollten Unselbstständigkeit – die anderen mit psychischen und physischen Grenzen, sowie den nicht enden wollenden Problemen. Kann ein optimaler Rollenwechsel trotzdem gelingen? Die Veränderungen sind nämlich vielfach: körperlich, emotional, bis hin zu Verhaltensänderungen, die dazu führen, dass man den eigenen Elternteil nicht mehr erkennt.

Und doch geht es. Man muss über die neue Situation sprechen. Über die Gefühle, die dabei entstehen, den unüblichen Reaktionen. Durch einen offenen Austausch versteht man, dass so manche Reaktion, die unbekannte, unschöne Züge in uns hervorrufen, oft einem normalen Schema folgen. Das zu verstehen, bringt schon Erleichterung. Der zweite Schritt ist Informationen zu sammeln. Nur wenn man sich mit dem Thema auseinandersetzt, kann man auch die richtigen Schritte setzen – sich die richtige Hilfe holen. Zu Hause pflegen oder das Heim? Welche Therapiemöglichkeiten gibt es? Fachkundige Ansprechpartner helfen einem einen Überblick über Hilfsangebote, praktische Hilfsmittel, Notrufsysteme, etc. zu bekommen. 

Und, wichtig ist auch zu verstehen: Niemand zeigt gerne Schwäche – auch Eltern nicht! Dass die Erkrankten glauben, keine Hilfe zu brauchen, macht die Situation nicht leichter. Doch niemand will sich gerne bevormunden lassen. Eltern wollen an ihrem Selbstbild nichts ändern – ihre Selbstständigkeit schützen. „Misch dich nicht ein!“ – „Ich kann das allein!“. Leider verändert sich die Wahrheit aber nicht, in dem man sie ignoriert. Aber nur weil die Älteren krank sind, bedeutet es auch nicht, dass sie nicht noch vieles mitbekommen. „Ich weiß mehr als ich erzähle, denke mehr als ich spreche, und bekomme mehr mit, als du denkst“ – so ein weiser Spruch. 

Wir müssen uns eins vor Augen halten: ein Leben lang haben sich die Eltern um ihre Kinder gekümmert – und jetzt sollen sie die Verantwortung Stück für Stück abgeben? Ein schwieriger Balanceakt – diktiert von Krankheit und Abschieden. Manchmal denke ich mir, man muss dabei wie ein Top-Elite-Soldat in Aktion zu treten: gut planen, mögliche Strategien im Vorhinein abwägen, vorausdenken, Nerven bewahren, ruhig und bedacht vorgehen, den Kontrahenten Krankheit nie unterschätzen, mit Alliierten kooperieren und klare Ansagen machen….

Und trotzdem kommt dann wieder alles anders. Drum: reden wir darüber! Nur gemeinsam, indem wir zusammenhalten und uns liebevoll unterstützen, schaffen wir solche außerordentlichen belastende Situationen, in denen es so menschelt. 

Eine brodelnde Emotion, die mit dem Buchstaben „W“ beginnt!

Eine brodelnde Emotion, die mit dem Buchstaben „W“ beginnt!

Wenn Emotionen wie Wut oder Frust unterdrückt werden, reicht sehr oft ein kleiner Funke aus, um eine manchmal langjährig vergrabene und versteckte Emotion zur Explosion zu bringen. Die Umstehenden sind entsetzt – reagieren mit Verständnislosigkeit, Flucht, Abstand oder gar Passivität. Warum? Weil der Anlass des Ausbruchs meist nicht in Relation mit der Situation steht. Die unverhältnismäßige Reaktion ist für viele dann unverständlich.  

In der Wut verliert der Mensch die Intelligenz –  ein weises Sprichwort. Und dafür gibt es im Alltag zahlreiche Beispiele. Jemand schnappt Ihnen den letzten Parkplatz weg. Jemand drängt sich in der Schlange frech vor. Man knallt Ihnen vor der Nase die Tür zu. Im vollen Bus schnappt Ihnen jemand den letzten Sitz weg. Die Belegschaft geht genau dann auf Pause, wenn Sie endlich dran sein sollten. Nur dort ein leeres Regal im Supermarkt, wo eigentlich die neuen super Angebote liegen sollten.

Wenn man ausgeglichen ist, kann man sich wohl ärgern, aber man fühlt sich nicht automatisch benachteiligt oder persönlich angegriffen. Wutausbrüche in solchen Situationen wären maßlos übertrieben. Für manche ist aber genau in solchen Momenten das Maß voll und dann geht das Donnerwetter danieder. „Weise die Schuld demjenigen zu, der sie verdient und nicht demjenigen, der im Weg steht“.

Ausraster führen oft zu unangenehmen Folgen – zu Konflikten, die an sich vermeidbar wären. Selbstkontrolle und Gefühlsregulation würden uns da das Leben leichter machen – aber natürlich sollte man da den Willen dazu haben, an sich zu arbeiten. Wollen Sie das?

Ein Schritt in die richtige Richtung?

Ein Schritt in die richtige Richtung?

Entscheidungen bringen meist Veränderungen – mal gute, mal schlechte. Unsere Entscheidungen fällen wir mal überlegt – mal nicht. Mal sind sie durchdacht – dann wieder absolut spontan. Was ist aber, wenn wir uns nicht entscheiden können?

Das gesamte Leben ist mit Entscheidungen gepflastert. Ob im privaten- oder auch im Arbeitsbereich. Dabei gibt es große und kleinere Entscheidungen – leichte und schwere. Mal treffen wir sie freiwillig, aus bester Überzeugung, weil wir sie als Chance sehen, ein anderes mal fühlen wir uns bei einer Entscheidung hingegen auch unwohl. Es gibt Ängste, Zweifel und auch verrückte Vorstellungen, die wir uns dabei ausmalen. Sie wollen Beispiele? Soll ich heiraten, oder lieber nicht? Sollen wir Kinder bekommen oder doch lieber ohne das Leben genießen? Wohnung mieten oder doch lieber Hausbau? Soll ich bei dem Job zusagen oder kommt noch ein anderes Angebot? 

Auch neue Lebensphasen, wie z.B. die Zeit nach einer Kündigung, die Pensionierung oder ein Unfall mit gesundheitlichen Folgen, erfordern immer wieder Entscheidungen. Wir zermartern uns davor das Gehirn. Pro – Kontra? Was meinen die anderen? Oft leiten uns Ängste dabei, denn so manche Entscheidung katapultiert uns aus unserer Komfortzone heraus. Ja, wir könnten auch falsch liegen. Schwere Konsequenzen wären die Folge. Aber wie heißt es so schön: „Wenn man Entscheidungen treffen muss, brauch man nicht Zeit, sondern Mut!“

Wer nicht wagt, kann nicht wissen, wie es anders sein kann. Viele zögern und bleiben lieber auf der Gabelung des persönlichen Lebensweges stehen. Und so entscheiden wir uns oft für unsere alten Trampelpfade. Risiko eingehen – nein danke. Lieber auf der „sicheren Seite“ bleiben. Aber manchmal wartet das Glück nur ein kurzes Stück hinter der Entscheidung, die man nicht treffen will. Und für die Unentschlossenen ein Tipp: Wenn Sie sich zwischen zwei Möglichkeiten nicht entscheiden können, werfen Sie eine Münze. Wie sie landet ist egal! Beim Hochwerfen werden Sie merken, auf was Sie in Wirklichkeit hoffen!

Die bunten Farben der Liebe

Die bunten Farben der Liebe

Liebesbeziehungen kann man in der Psychologie anhand von mehreren Faktoren und Kriterien definieren. Eines davon ist das sexuelle Begehren – der Wunsch nach intimer emotionaler Nähe. Doch die Liebe auf Biochemie runter zu brechen ist ein wenig mau. Ist das dann schon alles mit der Liebe? Nein – Liebe ist nicht nur körperlich – sie kann auch in rein geistiger Zuneigung vorkommen. Die Liebe zu Büchern, Tieren, oder … auch zu Schokolade schreien jetzt Manche.

Ok – „aber Zuneigung ist doch keine Liebe“ werden Sie nun zurecht sagen! Das stimmt. Der Unterschied zwischen Zuneigung und Liebe ist einfach zu verstehen. Nehmen wir Freundschaften. Da ist man jemandem sehr zugeneigt. Man mag sich. Manche sagen auch „sie lieben sich“ – doch wir sind uns einig, dass es ein anderes Empfinden ist. Liebe ist da schon eine Steigerung und eine andere Form des Mögens. Bei der Liebe sind wir hoffnungslos dem anderen zugetan. Unsere Gedanken kreisen nur um die eine Person. Wir nützten jede Gelegenheit, um in der Nähe des Anderen zu sein. Auch wenn das Gegenüber Schwächen zeigt – die werden genauso akzeptiert wie die Stärken. Denn die wahre Liebe stellt keine Bedingungen. Wahre Worte fand die Friedensaktivistin Emma Goldman, die sagte: „Wenn man Liebe nicht bedingungslos geben und nehmen kann, ist es keine Liebe, sondern ein Handel.“
Die Wahrheit ist aber, dass wir in einer Beziehung selten zwei Menschen treffen, die sich ohne Hintergedanken etwas schenken – Liebe hin oder her. Ich liebe, um geliebt zu werden? Ich beschenke, um gesehen zu werden, etc… Also doch Handel?
Ich glaube, die pure Liebe ohne Handel zuzulassen ist ein Zeichen von Erfahrung und Reife. Man darf weder Angst haben sich zu öffnen, um sein wahres Ich zu zeigen, noch Angst Risiken einzugehen. Wie heißt es so schön: „Wenn man etwas nicht aus dem Kopf bekommt, sollte man das Risiko eingehen“. Lieber etwas riskieren, als ewig zu bereuen sich nicht getraut zu haben.

Was kommt wissen wir nicht

Was kommt wissen wir nicht

Das was mal war ist hinter uns – Was kommt wissen wir nicht – Was wir in diesem Augenblick leben, das fühlen wir!

Manche haben das Jahr 2021 in der Insolvenz begonnen. Manche mit dem Verlust eines geliebten Menschen. Manche hängen noch immer im letzten Jahr fest und malen die Zukunft schwarz in schwarz.

Dinge, die wir nicht ändern können, sind oftmals belastend. Wir fühlen uns ausgeliefert. Nicht nur, dass wir sie nicht ändern und schwer akzeptieren können, sie sind manchmal auch eine Belastung für die Partnerschaft – für die gesamte Familie – für unsere gesamte Umgebung. Loriot meinte einst weise: „In Krisenzeiten suchen Intelligente nach Lösungen, Idioten suchen nach Schuldigen.“

Die Veränderungen als einen Teil unseres Lebens zu betrachten ist aber wichtig. Es gehört dazu eine Portion Mut und Kraft, um diese Phasen durchzustehen und zu überwinden. Es braucht Selbstdisziplin, um nicht den ganzen Tag an die Krise zu denken – was sie auslöst – was sie zerstört – was werden könnte. Doch wenn wir uns in Krisenzeiten befinden, sind wir verletzlich und oft ferngesteuert. Alles dreht sich nur um das Eine. Und doch gibt es Auswege.

Erhobenen Hauptes durch Krisen zu gehen ist nicht leicht. Ich denke dabei immer an den Spruch: „Kopf hoch, sonst sieht man noch dein Doppelkinn!“ Wir müssen die Krise zuerst einmal akzeptieren – dann sind wir auch bereit eine Veränderung zu akzeptieren, dann sind wir mit Resilienz ausgestattet – das bedeutet: wir können schwierige Lebenssituationen ohne anhaltende Beeinträchtigung überstehen. Krisen sind gute Lehrmeister. Nicht nur, dass sie die Spreu vom Weizen trennen, sie lassen – wenn man sie annimmt und begreift – auch wirklich Neues schaffen. Der Beweis: unsere überstandenen Krisen!

Was konnte ich aus den Veränderungen, aus den Erfahrungen der damaligen Trauer, Verzweiflung, Hilflosigkeit oder Verletzbarkeit für mich selbst lernen? Was habe ich letztendlich damals akzeptiert, weil ich es sowieso nicht mehr ändern konnten? Etliches, oder?

Akzeptanz muss aber gelernt werden. Reflexionsgespräche und Tipps helfen, all die Ereignisse zu bewerten und zu akzeptieren. Resiliente Menschen akzeptieren das unvermeidbare Geschehen. Sie passen sich an die Situation an, die die Veränderung mit sich gebracht hat. Solche Personen haben sich eine emotional-kognitive Flexibilität und Widerstandsfähigkeit angelernt. Sie haben gelernt, sich nicht dem Fatalismus hinzugeben, sondern suchen genau in den Momenten meist recht individuelle Ressourcen, um die Krise für sich zu nützen. Ein Beispiel: In Portugal verkauft eine Standbesitzer-Familie, die einst wegen dem Lockdown von Dorf-Markt zu Dorf-Markt gefahren ist, nun im Internet ihre Ware. Sie haben seitdem Kundschaft nicht nur in Portugal, sondern in ganz Europa, in den USA und sogar in Afrika. Sie haben reagiert und sind nun in der Krise erfolgreicher denn je zuvor. In diesem Sinne: „Man darf ruhig fallen – liegen bleiben darf man aber nicht!“. Und ja: dafür braucht es Akzeptanz, Mut und Flexibilität. 

Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens

Die Suche nach dem Sinn des Lebens

Gibt es den wichtigsten Zeitpunkt im Leben? Oder wer ist die wichtigste Person? Gibt es DIE Aufgabe in unserem Sein? Neugierig auf die Antworten? Neugierig auf der Suche nach dem Sinn des Lebens?

Es ist Jahresende, und wie so viele habe auch ich über meinen Sinn des Lebens nachgedacht. Ja, es gibt solche Momente – und besonders nach so einem verrückten Jahr liegen solche Gedanken nahe. 2020 haben auch Jugendliche und Kinder mehr über ihr Dasein nachgedacht – Lebensmodelle und -formen hinterfragt. Bunt zu Papier gebracht haben es die Kleinen, die von der Schule aufgefordert wurden ihre Situation, ihre Wünsche auf Papier zu bringen. Erwachsene haben da andere Annäherungen. Ob tiefes Philosophieren, Diskutieren, Akzeptieren oder Kämpfen – auch hier gab es unterschiedliche Annäherungen auf die Frage: Was soll das Leben? Wo gehen wir hin? „Wenn‘st danach suchts, dann bring gleich ein Bier mit“ – wäre wohl die launische Wiener Antwort.

Bier habe ich keines Gefunden, aber dafür viel mit Familienmitgliedern und FreundInnen debattiert. In all meinen Jahren habe ich eines gelernt: Der Sinn des Lebens liegt in uns selbst! Ja, ich weiß, jetzt verdrehen Sie wieder die Augen. Aber ich bleibe trotzdem dabei! Es gibt keine Vorgaben oder Rezepte – nur wir selbst können ganz individuell den Sinn unseres Lebens in uns entdecken.

Viele Menschen halten sich an Albert Einsteins Zitat: Das Leben ist wie ein Fahrrad – man muss sich vorwärtsbewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Und so reisen sie oft kreuz und quer über den Globus, fahren von einem Ort zum anderen, ziehen sich eine Weltkultur nach der anderen rein und suchen über Erlebnisse ihrem Leben einen Sinn zu geben. Andere genießen – essen, trinken, geben sich den körperlichen Genüssen hin. Wiederum andere leben nach dem Spruch: „Wo Liebe ist, da ist der Sinn des Lebens erfüllt“. Ihnen geht es um die bedingungslose Liebe – die genommen, aber auch gegeben werden soll – was nicht einfach ist. Fragen sie zB. eine Mutter, die ihr wild pubertierendes Kind noch mit dem gleichen bedingungslos-liebenden Blick wie bei der Geburt ansehen soll. Nicht einfach – ich sage es ja!

Aber machen wir es nun kurz und bündig. Hier die Antworten auf die oben gestellten Fragen:
Der wichtige Zeitpunkt? Ist jetzt!
Die wichtigste Person? Steht vor Dir!
Die Aufgabe? Liebe dich und die Anderen!

Zu einfach? So nach dem Spruch: „Nach dem Sinn des Lebens gesucht – in der Küche Schokolade gefunden – habe mir die Antwort irgendwie spannender vorgestellt!“

Natürlich könnte ich über jeden einzelnen Punkt seitenlang etwas schreiben. Aber ich will lieber, dass Sie sich jetzt selbst wahrnehmen und erleben. Leben Sie ihr Leben jetzt! Lieben Sie ihr Leben jetzt! Genießen Sie ihr Leben jetzt! Egal wie alt Sie sind. Egal, was das Leben jetzt gerade für Verrücktheiten mit Ihnen macht – akzeptieren Sie die Herausforderungen mit einem Lächeln im Gesicht. Nicht umsonst sagt der Dalai Lama: „Der wahre Sinn des Lebens ist es glücklich zu sein“. „Ja“ – werden sie sagen – „aber das Leben ist nicht immer einfach“. Ich kontere dann gerne mit dem deutschen Philosophen Immanuel Kant: „Für die lernende Seele hat das Leben auch in seinen dunkelsten Stunden einen unendlichen Wert“.

Grundlos unzufrieden?

Grundlos unzufrieden?

Die Auseinandersetzung und Arbeit mit Menschen, die ihre Unzufriedenheit, ihr unglückliche grundlos Empfindungen verbalisieren, ist immer eine Herausforderung.

Sätze wie: „Eigentlich darf ich mich ja nicht beschweren. Das ist jammern auf hohem Niveau.“. Oder „Ich habe ja ein Luxus-Problem! Eigentlich passt alles, ABER: mir geht es trotzdem nicht gut. Ich habe aber keine Ahnung warum.“

Dass wir nicht wissen warum „es mir nicht gut geht,“ verursacht meist eine zusätzliche Belastung. Die Betroffenen fühlen sich bei der Feststellung meist noch schlechter. Grundlos unzufrieden – wie bekloppt ist das?!

Spricht man mit FreundInnen darüber, bekommt man meist die gleichen Ratschläge und Tipps. Meist muss man etwas besitzen um glücklich zu sein. Man muss einen Job haben, ein Dach über dem Kopf, eine liebevolle sichere Beziehung, genügend Geld … und wenn man das alles hat, oh Zauber: dann geht es einem gut und man ist zufrieden! Wirklich?

Und wenn dem nicht so ist? Wenn ich – obwohl ich alles habe – trotzdem unglücklich und unzufrieden bin? Stimmt dann mit mir was nicht? Bin ich ein hoffnungsloser Fall?

Die Antwort ist ganz einfach: eine grundlose Unzufriedenheit tritt nicht einfach so auf. Sie hat immer eine Ursache! Das Problem ist, dass uns die Ursache nur nicht bewusst ist. Wie so oft: wir haben sie einfachheitshalber verdrängt. Und wie löse ich nun das Problem?

Tja, wie so oft im Leben ist es einfach und dann doch nicht: denn die Ursache liegt in uns selbst. Ganz tief in uns vergraben! Denn glücklich sein und die Wahrnehmung von Zufriedenheit kommen von ganz tief innen.

Bereits der Dalai Lama sagte: „Zufriedenheit und Glück sind nichts, was fertig geliefert wird. Sie entstehen durch dein eigenes Handeln“. Beginne deine Bedürfnisse zu leben, denn sie sind der Schlüssel zur Zufriedenheit – zum Glück! Sei mutig und geh auf Entdeckungsreise in dir! Erforsche deine Bedürfnisse. Und nein: dafür brauchst du weder Geld noch ein Haus noch Arbeit. Nur ein wenig Zeit, um auf die innere Reise zu gehen um dein persönliches Glücklichsein zu finden. Fang doch gleich einmal damit an! Denn der Dalai Lama war es auch der sagte: Unsere wahre Aufgabe ist es glücklich zu sein! 

Traurigkeit durch Veränderungen oder Erkrankungen

Traurigkeit durch Veränderungen oder Erkrankungen

Ich bin traurig – alles ist grau und düster. Warum? Was ist die Ursache? Diese Frage stellen sich oft nicht nur die PatientInnen – auch die ÄrztInnen haben nicht immer sofort eine Antwort darauf. Bin ich traurig, weil ich krank bin? Oder ist es Ausdruck meiner Seele – weil mich das, was ich erlebt habe, aus der Bahn geworfen hat?

Es ist nicht immer nur der Umstand selbst – auch die Nebenschauplätze können uns in die Knie zwingen. Bei Krisen verschärfen emotionelle Enttäuschungen oder Verletzungen meist die Traurigkeit, die bis zur Depression gehen kann. Das liebe Selbstmitleid reißt uns dann gerne noch weiter rein.

Es gibt aber natürlich auch viele andere Gründe warum man traurig sein kann. Das Abschiednehmen der vertrauten Beziehung, eine plötzliche Kündigung oder der Tod eines geliebten Menschen. Bei manch traurigen, deprimierten Menschen sind auch Krankheiten der Grund: Alzheimer, Parkinson, Krebserkrankung etc. lassen uns in unserer Hilflosigkeit und in dem Ausgeliefert sein, die Lebensfreude und den Lebens-Optimismus verlieren.

In genau solchen Lebensphasen sollte man aber darauf achten nicht zu viel zu grübeln. Mein erster Tipp: steuern Sie Ihr Bewusstsein Richtung Dankbarkeit. Finden sie die positiven Dinge in ihrem Leben – und wenn es etwas ganz triviales ist! Mein zweiter Tipp: bewegen Sie sich regelmäßig! Machen Sie Sport, machen Sie längere Spaziergänge, denn das baut Stress ab und hebt die Stimmung. Was ebenfalls wichtig ist: pflegen Sie soziale Kontakte. Igeln Sie sich nicht ein, sondern gehen Sie raus und treffen Sie Menschen. Bleiben Sie offen!

Was in all den Aufzählungen nicht fehlen darf ist auch das Lachen! Genau in solchen Situationen ist das Lachen ein Lebenselixier, das jedoch oft erzwungen werden muss. Versuchen sie es! Denn der Mund kann lachen, auch wenn einer/m zum Weinen ist. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass selbst „falsches Lachen“ früher oder später in ein echtes übergeht und positive Auswirkungen auf die Psyche hat. Agiere frei nach dem Spruch: „Wenn das Leben dir 100 Gründe zum Weinen gibt, dann zeig ihm, dass es 100 Gründe zum Lachen gibt“! Auch schwarzer Humor zählt! Auch er ist hilfreich und nützt. Diese Selbst-Tröstung durch Lachen beschreibt Sigmund Freud in einem Aufsatz über den Humor (1927): „Der Humor hat nicht nur etwas Befreiendes wie der Witz und die Komik, sondern auch etwas Großartiges und Erhebendes, welche Züge an den beiden anderen Arten des Lustgewinns aus intellektueller Tätigkeit nicht gefunden werden.“

Mein letzter Tipp: bei anhaltender – und somit krankhafter – Traurigkeit nehmen Sie eine Therapie oder eine psychosoziale Gesprächsberatung in Anspruch. Finden Sie sich nicht mit Ihrer momentanen Situation ab! Denn auch wenn Probleme, Krankheiten, Traurigkeit zum Leben dazugehören, bedeutet das nicht, dass Sie nichts dagegen machen können und dagegen steuern können.

Mit einem Lächeln im Gesicht ist oftmals alles leichter und milder.
Mit einem Lächeln im Herzen können wir Frieden schließen.
Mit einem Lächeln in unseren Geist sind wir unbesiegbar!

Die Tibetische Psychologie

Die Tibetische Psychologie – haben Sie davon schon gehört?

Gleich vorweg: es ist eine wunderbare Lehre – und sie ist nie zu Ende, denn man lernt sie das ganze Leben lang. Mittlerweile wird sie von immer mehr psychologischen BeraterInnen und TherapeutInnen angewendet, sowie auch von manch ÄrztInnen.

Seit längerem schon fühlen sich die Menschen zu östlichen Lehren hingezogen. Der Grundstein ist, wie so oft, das Erfassen des wahren „Ichs“, des „Daseins“ aber auch der Beziehung zu anderen. Denn letztendlich spiegelt unser Umgang mit anderen auch unseren Umgang mit uns selbst. Wenn es mir gut geht, dann geht es doch auch den anderen gut – oder?

Die Psychologie ist eine Schulung unseres Geistes. Damit erwacht unser wahres Potential und kann sich entfalten. Man lernt dabei die destruktiven Aspekte des Geistes genauso kennen, wie die heilsamen Kräfte, die in uns schlummern. Emotionale und kognitive Muster können mithilfe der Buddhistisch-Tibetischen Psychologie aufgelöst werden. Heilsame Veränderungen in der Liebe, im Mitgefühl, aber auch Offenheit und Weisheit sind die Früchte, die wir damit ernten können.

Die Tibetische Psychologie ist ein heilsamer Weg, der von einer wunderbaren Lebensqualität und einem lehrreichen Spektrum begleitet wird. Ein Grundpfeiler davon ist die Meditation des „ruhigen Verweilens“. Achtsamkeit, Stabilität, innerer Frieden und Klarheit werden angestrebt.

Die wunderbare Verbindung Meditation, Fokussierung und Emotionsarbeit hat eine facettenreiche und tiefgehende Qualität: sie widerspiegelt auch unser Leben. Ob Wut oder Ärger, Sinn des eigenen Lebens klären, die Verbindung mit dem inneren Kind, die Verarbeitung traumatischer Erfahrungen – alles ist möglich. All das kann sanft mit der Buddhistisch-Tibetischen Psychologie ver- und erarbeitet werden.

Ich bin mit den Grundlagen der buddhistischen heilsamen Haltung vertraut – und so empfehle ich jedem, es einmal zu erleben, denn wer weiß, was für Veränderungen sich dadurch ergeben? 

Ich will…
Ich darf…
Ich kann…
Ich wähle…
Ich werde…

… alles besser als

Ich muss…

Es ist nie zu spät!