Lilianna Steiner Lilianna Steiner Lilianna Steiner Lilianna Steiner Lilianna Steiner

Wenn das Kartenhaus zusammenfällt

  • 8. Juli 2020

Wenn das Kartenhaus zusammenfällt

Wenn das Kartenhaus zusammenfällt

Ein Ereignis passiert in unserem Leben und dann ist alles plötzlich ganz anders. Gibt es Möglichkeiten zu agieren und reagieren – oder gibt es keine Lösungen? Wir denken an andere Schicksalsschläge, bei denen „Zufälle“, Begegnungen und Hilfe kamen. Doch wo ist nun diese Magie? Wo sind diese Zauberkräfte in dem Moment, wo wir sie so sehr brauchen. Sie sind weder sichtbar noch fühlbar. Als hätten uns alle verlassen. Ja – als hätte die Welt uns vergessen!

In solchen Phasen des Lebens geben die einen auf  – andere aber erheben sich ächzend vom steinigen, kalten Boden, klopfen sich den Staub ab und bauen trotz fühlbarer Wunden, die meist noch immer bluten, ihr „Lebens“-Haus wieder auf. Dafür braucht es sehr viel Kraft und Mut. Keine einfache Arbeit – vor allem, weil man sich oft fragt, warum? Für wen? Wofür? Kraftlos, geschlagen liegen bleiben, seine Wunden zu lecken wäre doch so viel einfacher. Einfach aufgeben, weil es eh sinnlos ist – zumindest scheint es so in dem Moment.

Was für wen das Richtige ist entscheiden oft so viele Faktoren. Die Elemente, die dafür oder dagegen sprechen, beeinflussen aber ab diesem wichtigen und grundlegenden Moment unser restliches Leben. Sie sind das Fundament der Zukunft.

Die meisten von uns besitzen eine starke Resilienz – das bedeutet: sie haben die Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen ohne anhaltende Beeinträchtigung zu überstehen. Sie sind die ausdauernden Krieger und Amazonen des Lebens. Ihre Lebens- und Überlebenskraft ist ihr Motor. Andere wiederum sind wie ein Soldat einer guten eingespielten und zusammenhaltenden Einheit. Sie nützen die Stärke der Gemeinschaft! Sie nehmen im Moment der Schwäche die Hilfe ihrer Kameraden an. „Nobody is left behind“ – Niemand wird zurückgelassen!

Wie sieht das bei Ihnen aus? Können sie Hilfe leicht annehmen oder zögern sie? Fällt es ihnen leicht, eine sich in ihre Richtung ausstreckende Hand zu ergreifen – oder überlegen sie dann eher – „quid pro quo“- kann ich mich dafür erkenntlich zeigen? Will ich von dem oder der überhaupt Hilfe? Bleiben sie lieber allein Herrscher und Herrscherin ihrer Ruine? Wie lang kann man darin wohnen? Weil von leben kann man da wohl nicht mehr sprechen – und das wissen sie auch.

Wenn wir jetzt über Krisen reden, dann ist es eigentlich auch mal wichtig zu wissen, in was für einer Krise man sich eigentlich befindet. Denn nicht immer sind es reine traumatische Krisen. Oft sind es die verdammten Veränderungskrisen, die uns den Alltag sehr schwer machen und uns die Balance verlieren lassen. Wer mag denn schon Veränderungen? Vor allem ungewollte? Zählen wir mal die „alltäglichen“ auf: Berufswechsel, Firmen-Schließung, partnerschaftliche Trennungen/Scheidung, Auszug aus dem Elternhaus, Tod einer wichtigen engen Bezugsperson, Neubeginn in einem neuen Umfeld, usw. Auch gesundheitliche Veränderungen bedeuten riesige Umstellungen. Sie haben sowohl soziale, körperliche, aber auch psychische Auswirkungen, die oft schwer zu bewältigen sind.

Das Kartenhaus fällt zusammen oder es fühlt sich an, als wäre es schon zusammengefallen – so fühlen wir uns! Und das ist nicht nur unsere subjektive Empfindung. Zusätzlich herrscht ein emotionales Chaos. Gepaart wird das Ganze leider oft auch von einer bedrohlichen existenziellen Situation – der finanzielle Ruin. Das Ansehen in der Gesellschaft ist dahin. In dem Moment sehen wir keinen Ausweg aus der Situation! Als würde uns ein reißender Fluss ins grausame Nirgendwo hinwegzerren. Wir sind psychisch und physisch ohnmächtig. Jeder hat so einen Moment schon durchgemacht – die einen stärker, die anderen zum Glück schwächer. In solchen Momenten ist es umso wichtiger Hilfe anzunehmen!

Zögern sie nicht! Denn das Haus KANN wiederaufgebaut werden – mit einem soliden Fundament. Trauen sie sich, und erlauben Sie sich, das Ereignis zu überwinden. Entwickeln Sie neue Kräfte und stehen Sie auf. Ich unterstütze Sie gerne dabei! Gehen wir die ersten wackeligen Schritte gemeinsam – und den darauffolgenden Weg zusammen … bis Sie wieder Ihr Leben leben können. Sie sind nicht alleine!