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Berührung mit Kalkül?

  • 26. Juni 2018

Berührung mit Kalkül?

Berührung mit Kalkül?

Nehmen wir an, Sie fahren auf Urlaub, machen eine Auslandsreise oder begegnen neuen KollegInnen nach einem Arbeitsplatzwechsel. Dort werden Sie von der Kellnerin, dem Basarverkäufer oder der neuen Arbeitskollegin berührt, begleitet von einem Lächeln, Zuwendung und gezielter Aufmerksamkeit. Wie nehmen Sie das wahr?

Durch „Kuschelnerven“ aktivierende Berührungen fühlen wir uns oft manipuliert und das manchmal zu recht. Dieser „Midas Effekt“ wurde bereits in zahlreichen Zusammenhängen nachgewiesen. Menschen verhalten sich dem Gegenüber in der Regel großzügiger, geduldiger und rücksichtsvoller, wenn sie vorher berührt wurden. KellnerInnen bekommen mehr Trinkgeld, BasarverkäuferInnen werden nach einem kurzen Plausch mit dem Verkauf ihrer Produkte belohnt, neue ArbeitskollegInnen haben mehr Zeit, sich in ein Team einzuarbeiten.

Das Phänomen ist nach dem König Midas aus griechischen Mythologie benannt: Alles, was er berührte, verwandelte sich zu Gold! PsychologInnen und WissenschaftlerInnen benennen den Effekt als „Midas Effekt“. Vielleicht ist die Berührung an sich nicht ausschlaggebend, sondern viel mehr unsere Interpretation dieses Verhaltens, das wir erleben: als Ausdruck von Sympathie und großzügigem Miteinandersein.

Versuchen Sie erlebte Berührungen für sich selbst richtig zu deuten. Denn es ist nicht alles Gold was glänzt!